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1000 GRAM – By All Dreams Necessary

In diesen Tagen feiere ich mein 20 Jähriges. Denn seit genau 20 Jahren höre ich bewusst Musik. (Die schwierige Guns’N’Roses Zeit Anfang der 90er nehme ich mal aus.) In diesen 20 Jahren hat man den ein oder anderen Trend mitbekommen. Ende der 90er die Hochzeit des deutschen Hip Hops mit Eins Zwo und den Beginnern. Dann die Nullerjahre, OK Computer und dem Beginn des Indie mit Pionieren wie The Strokes, Interpol und Franz Ferdinand. Dazu die wunderbare Hamburger Schule Zeit. Dann wurde der gute Indie Rock mit zu viel Elektronischen Elementen und zu vielen Synths verwässert. Erinnert euch nur an das zweite The Killers Album oder das dritte Franz Ferdinand Album, sehr komische Zeiten waren das. Seit einigen Monaten merkt man aber, dass der Indie zurück kommt. Gitarren sind wieder angesagt, die Synthies verschwinden langsam. Für mich, als alter Indie-Romantiker, ist das natürlich eine Wohltat.

Da passt die nächste Band auch, wie die Faust aufs Auge. Denn 1000 GRAM sind alte Haudegen von früher und ihr Debüt-Album ‚By All Dreams Necessary‘ feiert 10 Jähriges Jubiläum, oder nicht? Die Songs kommen mir so bekannt vor, die Stimme klingt vertraut, die Gitarren hab ich doch auch schon mal gehört, häh. Nicht? Nein, hier ist alles Neu. Die Band besteht aus Musikenthusiasten von überall her. Der West-Berliner Halbschwede Moritz Lieberkühn (Gesang, Gitarre), der Finne Arne Braun (Gitarre), der Österreicher Paul Santner (Bass), der Schwede Alexander Simm (Gitarre) und der Deutsche Lukas Akintaya (Schlagzeug) bilden die Band. Das macht den Sound wahrscheinlich so waschecht, ungefiltert und auf den Punkt.

Wenn ich das Album höre, muss ich sofort an meine Helden von früher denken. Ich höre Kante, ich höre Monta, ich höre die Kilians, Maximo Park, Bloc Party, Mando Diao und Broken Social Scene. Wie haben das die Jungs nur geschafft? Geholfen hat dabei auf jeden Fall Moses Schneider, der diese Ära mit geprägt hat, das ist zu hören. 20 Jahre mussten wir nun auf dieses Album warten und das Warten hat sich so was von gelohnt. ‚By All Dreams Necessary‘ ist schon jetzt eines der besten und schönsten Alben der letzten Jahre. Danke an alle Beteiligten.

Tourdaten:
11.09.: Mainz, Schon Schön
19.-22.09.: Hamburg, Reeperbahn Festival
21.09.: Berlin, Musik & Frieden (Unterholz am Oberbaum Festival)
23.09.: Köln, Blue Shell
16.10.: Leipzig, Cammerspiele (Cammer Concerts)
17.10.: München, Sunny Red
18.10.: Freiburg, Swamp
19.10.: Stuttgart, Cafe Galao