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Hinds – I Don’t Run

Eine Band ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied und wird immer am zweiten Album gemessen. Vor dieser schwierigen Aufgabe, der zweiten Platte standen auch Carlotta Cosials, Ana Perrote, Ade Martin und Amber Grimbergen aka HINDS. Und besonders schwierig wird es, wenn man nicht weiß wohin die Reise geht und was man will. ABER Ana stellt klar „Wir wussten, was wir wollten, und wir haben jetzt, was wir wollten. Es ist ein Neuanfang für uns und wir sind verdammt noch mal bereit.“

Und wir sagen erleichtert, verdammt noch mal das hört man. Das ist aber alles nicht selbstverständlich, wenn man andere Überfliegerbands und ihr zweites Album gehört hat. Was haben also die 4 Spanierinnen anders und besser gemacht, als die Anderen. Hinds haben Ende 2017 ein furioses Debütalbum abgeliefert, sich damit in unsere Herzen und unsere Jahrescharts gespielt. ‚Chili Town‚ lief bei uns hoch und runter. Anschließend ging es für die Band nach Lobeshymnen auf große Welttournee, andere in ihrem Alter wären am Druck und am Stress wohl zerbrochen. Nicht so Hinds.

Die Band ging aus dieser Zeit deutlich gefestigter hervor. Sie sind zu besseren Musikerinnen und engeren Freundinnen geworden, die am Ende ihrer Reise wussten, wie der Hase jetzt läuft und vor allem, wo die Reise nun hin geht. Es geht weiter wie bisher, nur eben besser. Die neuen Songs sind noch eingängiger, sind qualitativ auf einen extrem hohen Niveau, dennoch verlieren sie dadurch nicht ihre Rotzigkeit. Andere Bands sind am zweiten Album gescheitert, indem sie die Platte vollgestopft haben mit diversen elektronischen Effekten, um ihren Sound zu revolutionieren. Dadurch blieb jedoch ihre komplette Identität auf der Strecke. Nicht so Hinds.

Die Mädels haben sich auf ihren Sound besonnen und diesen einfach perfektioniert, indem sie sich auf ihre Stärken konzentriert haben. Denn Hinds sind rotzig, dreckig und frech, das einzige was bisher gefehlt hat, war dieser rote Faden. Diesen haben sie auf Platte zwei gefunden. Die Songs sind allesamt Hits, voller Witz, vielen Details und endlich mit jeder Menge Melodien ausgestattet. Dazu hat wirklich jeder Song dieses überraschende Momentum. Ganz hervorragend kann man diese Entwicklung bei Songs wie ‚Linda‘, ‚Tester‘ und ‚New For You‘ hören. Und ihr solltet das auch hören, ab Freitag gibt es die zweite Hinds Platte und Ende April kommen die Mädels für 3 Konzerte zu uns.

26.04. Hamburg – Molotow
27.04. Berlin – BiNuu
29.04. CH-Zürich – Mascotte