CategoriesALBEN

Gurr – She Says EP

Bereits 2016 haben sich GURR mit deren damaligen Album ‚In my Head‘ absolut in mein Herz gespielt. Nicht nur ich, sondern wirklich fast jedes Musikmagazin und fast jeder Musikblog in Deutschland, ach in der ganzen Welt hat sich verwundert die Augen und Ohren gerieben. Auf das fulminante Debüt folgten die Single ‚Hot Summer‘ und ihre Xmas Doppelsingle mit Eddie Argos.

Jetzt melden sich Laura Lee und Andreya mit der neuen EP ‚She says‘ zurück und die ganze Gurrworld kann sich auf 7 neue Songs freuen. Aufgenommen wurde in Berlin und in New York, unterstützt wurden die beiden von Matthew Molnar (Sunflower Bean, Friends) und Tobias Kuhn. Letzterer hat sich durch sein alter Ego Monta und durch diverse Produktionen für Tomte, Miles und Thees Uhlmann unsterblich gemacht.

Das Grundgerüst bilden die 3 bereits bekannten Singles ‚She Says‘, ‚Zu Spät‘ und ‚Fake News‘, die meiner Meinung nach, noch ausgefeilter und noch runder sind, als alles bisherige. Laura und Andreya streifen diese innere Hibbeligkeit ab und ersetzen diese durch Lockerheit und eine gewisse Coolness.

Trotzdem hatte ich zu der Platte noch ein paar Fragen und Laura Lee und Andreya Casablanca waren so nett und haben sie beantwortet.

Thomas von Welovethatsound: Erst einmal muss ich mich als ganz großen Gurr Fan outen. Walnuss in der Ballhaus Session war für mich eine Offenbarung und 20.000 Klicks davon gehen auf mein Konto. Dann kam das furiose Debütalbum, jeden Release hab ich gefeiert. Wie seid ihr mit all diesem Rummel umgegangen oder hat euch das völlig kalt gelassen? Was hat euch geholfen?

Laura Lee: Oh man die legendäre Pfeiffers Ballhaus Session! Das war auch das erste Mal, dass wir überhaupt auf deutsch gesungen haben… Den Rummel haben wir zum allergrößten Teil ziemlich genossen: Wir konnten die letzten 2.5 Jahre nur Musik zu machen, uns tolle Leute mit ins Boot zu holen, die mit uns touren und uns unterstützen,… Schlafmangel, Druck und die manchmaligen Selbstzweifel muss man dafür dann wohl in Kauf nehmen.

T: Jetzt seid ihr mit 7 neuen Songs zurück, die noch ausgeglichener, noch reifer klingen, als alles bisherige. Hat sich was geändert in eurer Herangehensweise? Wie haben euch die beiden Produzenten geholfen? Vor allem wie war die Zusammenarbeit mit Tobi Kuhn, den ich über alles schätze?

LL: Die Zusammenarbeit mit Tobi war großartig. Er kommt ja eigentlich auch aus einer totalen Indie-Ecke, hört Ride, Elliott Smith, Teenage Fanclub,… sowas. Wir haben ihm dann neuere Bands gezeigt, die eine etwas ähnliche Ästhetik fahren. Ich glaube Tobi ist jetzt auf jeden Fall großer White Fence Fan geworden.

Andreya Casablanca: Wir haben uns auch Zeit genommen mehr Instrumente zu overdubben und an den großen ganzen Sound gedacht- bei In My Head war es eher so mit dem Kopf durch die Wand.

T: Die ganze EP klingt von vorne bis hinten rund an. Die Songs funktionieren im Kollektiv unheimlich gut, find ich. Gab es ein Gesamtkonzept? Gibt es eine Geschichte hinter der EP?

LL: Das Konzept kam eigentlich erst hinterher… Wir hatten für das Album auch ziemlich viele noisigere Songs, aber irgendwann ist alles einfach zu weit auseinander geklafft. She Says & Zu Spät waren dann unter den letzten Songs, die wir aufgenommen haben und ich glaube vor allem „She Says“ hat uns dann etwas die Augen geöffnet, welchen Ton wir in der EP eigentlich anschlagen wollen: Etwas psychedelische, persönlicher, aber trotzdem mit etwas noise und lo-fi-Elementen.

T: Von wem lasst ihr euch inspirieren? Wie kommt ihr auf diese traumhaften Melodien wie bei ‚Of Hollywood‘ oder ‚Zu Spät‘?

LL: Zu Spät war vor allem beeinflusst von der Band Beach Fossils, die letztes Jahr ein richtig richtig gutes Album rausgebracht haben. Ähnlich zu Walnuss wollten wir in dem Song auch weniger mit Chords und eher mit zwei Gitarren arbeiten, die sich ergänzen.

AC: Bei ‚Zu Spät‘ kam der deutsche Text auch sehr natürlich – ein englischer ist mir dazu nicht mal eingefallen.

T: Ihr geht jetzt auf Deutschlandtour und danach geht es rüber in die Staaten? Gibt es einen Unterschied zwischen den Deutschen und den Amerikanischen Konzerten, außer dass ihr hier bei uns der Headliner seid?

LL: Wir haben ja noch nie so eine richtige USA Tour gespielt, daher kann ich dazu noch gar nicht so viel sagen. Ich glaube ja aber eigentlich, dass sie dieses Indie/Punk Publikum in allen Ländern nicht so arg unterscheidet. Irgendwie sind sich die Leute eigentlich ähnlicher als man denkt… vielleicht ist es in Deutschland noch etwas studentischer, in England etwas prolliger, aber dass kann ich bestimmt nach der nächsten Tour wieder widerlegen…

T: Letzte Frage? Ich mag ja eure Ausflüge in die deutsche Sprache sehr, wird es vielleicht irgendwann ein deutschsprachiges Album geben?

LL: Maybe 🙂 Wir haben aber weiterhin den Anspruch, auch außerhalb von Deutschland zu touren und fühlen uns auch sicher auf Englisch zu schreiben, wir haben ja beide in Amerika gelebt und auf englisch studiert,.

Gurr auf Tour:
04.04.2019 Münster – Gleis 22, DE
05.04.2019 Köln – Helios, DE
06.04.2019 Oldenburg – Amadeus, DE
08.04.2019 Leipzig – Naumanns, DE
09.04.2019 Nürnberg – Club Stereo, DE
10.04.2019 Stuttgart – Kellerclub, DE
11.04.2019 Mainz – Schon Schön, DE
15.04.2019 Philadelphia, PA – Union Transfer*, USA
16.04.2019 Brooklyn, NY – Elsewhere*, USA
18.04.2019 Cambridge, MA – The Sinclair*, USA
19.04.2019 Montreal, QC – Casa Del Popolo*, CAN
20.04.2019 Toronto, ON – The Garrison*, CAN
21.04.2019 Detroit, MI – El Club*, USA
22.04.2019 Chicago, IL – Lincoln Hall*, USA
25.04.2019 Madison, WI – High Noon Saloon*, USA
26.04.2019 Minneapolis, MN – 7th Street Entry*, USA
27.04.2019 Omaha, NE – Reverb*, USA
28.04.2019 Des Moines, IA – Vaudeville Mews*, USA
30.04.2019 Bloomington, IN – The Bishop*, USA
01.05.2019 Columbus, OH – Ace of Cups*, USA
02.05.2019 Buffalo, NY – Sugar City*, USA
03.05.2019 Winooski, VT – Waking Windows Festival, USA
* als Support für Priests
18.05.2019 München – Manic Street Parade, DE
15.06.2019 Mannheim – Maifield Derby, DE
21.06.2019 Scheeßel – Hurricane Festival, DE
22.06.2019 Neuhausen ob Eck – Southside Festival, DE
30.06.2019 Paderborn – Wintergrün Festival, DE
26.07.2019 Eltville am Rhein – Heimspiel Knyphausen, DE
27.07.2019 Oxfordshire – Truck Festival, UK
08-10.08.2019 Rees – Haldern Pop Festival, DE
10.08.2019 Königs Wusterhausen – Bergfunk, DE