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wy – Softie

Den Weg von Ebba und Michel von WY begleite ich jetzt seit knapp 3 Jahren. Ihr letztes Album ‚Okay‚ fand ich mehr als okay. Es war der Beginn einer gemeinsamen Reise. Songs wie ‚Bathroom‘ oder ‚You + I‘ sind wie kleine Selbsthilfegruppen. Die Band hinterfragt viel und sucht seit ihrer ersten Single, nach einem Platz in dieser Welt.

Die neue Platte ‚Softie‘ setzt genau da an. Es geht um Existenzängste und um die Frage, wie man als Mensch zu funktionieren hat. Darf man traurig sein? Man muss doch in dieser Gesellschaft funktionieren. Mit der Platte möchten Ebba und Michel etwas Druck aus diesem Thema herausnehmen. Die Songs sollen Mut machen, man muss nicht so sein, wie die anderen. Es geht darum zu akzeptieren, wie man ist. „I just wanna tell you how I feel But I don’t talk about my misery To you, to no one“. Den Songs tut diese Einstellung richtig gut.

Auf der letzten Platte lag über allen Songs irgendwie ein schwerer und melancholischer Schleicher. Diesen hat man jetzt durch Selbstbewusstsein ersetzt. Klar, bleibt die Grundstimmung nachdenklich und traurig, aber die Stimmung kippt und verwandelt sich in Wut, manchmal in Hoffnung. Es geht darum, klarzukommen. Klarkommen mit Wut, Depression und Leute, die einem sagen wollen, was das Richtige ist. „My depression is a weapon It’s the only thing that makes me feel here“.

‚Softie‘ gefällt mir noch besser als ‚Okay‘, weil die Songs facettenreicher sind und weil die Platte zum Nachdenken anregt und dann die Message befeuert, es ist okay traurig und unzufrieden zu sein, es ist nicht schlimm. „The trees are finally green But you hurt me, I feel like I’m wasting my body, Always working on myself, Like I’m not finished yet, I want it to stop, I want it to shut up, Shut up“.