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Balbina – Punkt.

Es ist so schön, dass BALBINA zurück ist. Zurück mit neuen Songs und einem neuen Album. Aber so selbstverständlich war das nicht. Nach ihrem letzten Album ‚Fragen über Fragen‘ musste die Ausnahmekünstlerin einen Schlussstrich ziehen und den Reset Knopf drücken. “Ich wusste nach ‘Fragen über Fragen’ nicht mehr, wozu ich das alles tue. Warum ich jede meiner Entscheidungen mit Hilfe von Handgranaten durchsetzen muss. Weshalb ich mich ständig rechtfertige für mein Sein”, sagt sie. “Ich wollte frei sein. Mich aus Strukturen lösen, die mich zum ewigen Kampf herausforderten.“

Alles auf Null, keine Auftritte und keine Konzerte mehr. Deswegen hat sie sich in ihr Studio eingeschlossen und hat an neuen Songs und einem neuen Sound gefeilt. Alles ohne Majorlabel im Nacken, keiner der ihr Deadlines diktiert oder ihr sagt, wie sie klingen muss oder in welcher Sprache sie zu singen hat. So hat sie sich befreit und ihr erstes Album auf ihrem eigenen Label Polkadot aufgenommen.

Mit ‚Punkt.‘ beginnt die neue Balbina Zeitrechnung. Auf der neuen Platte nimmt sie uns mit in ihr Innerstes. Sie nimmt den Hörer mit zu ihren Kriegsschauplätzen, wo sie mit ihren Dämonen zu kämpfen hat. So nah ist man Balbina musikalisch und persönlich noch nie gekommen. Die Platte ist so dermaßen anders als der Vorgänger. Auf ‚Punkt.‘ besiegt sie ihre bösen Geister, die sie am Ende nur noch gehemmt haben. Balbina schreit, singt und flüstert, mal auf deutsch und mal auf englisch. Manchmal scheint es so, als lässt sie beide Sprachen verschmelzen. Das klingt anfangs gewöhnungsbedürftig, wandelt sich dann aber in pure Begeisterung.

Die neuen Songs sind viel kraftvoller und klingen erwachsener. Mehr Kunst, mehr Künstler und weniger Pop. Die Singles ‚Weit Weg‘ mit Ebow und sogar die Neuinterpretation von Rammsteins ‚Sonne‘ haben schon gezeigt, in welche Richtung es gehen wird. Aber nur mit den anderen Songs vervollständigt sich das Puzzle. Balbina muss sich Niemanden beweisen oder sich für irgendwas rechtfertigen. Sie ist ihr eigener Chef und sie ist sowieso ihr stärkster Kritiker. Was ich hier schreibe, ist vollkommen belanglos. Für mich ist sie eine Ausnahmekünstlerin, mehr als je zuvor. Punkt. Aus. Ende.