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Milliarden – Schuldig

Für mich waren Milliarden schon immer ein Berliner Unikat. Was für andere Generationen die Beatsteaks oder Seeed waren, so sind es für meine Generation Milliarden. Das wird jeder bestätigen, der mal ein Konzert der Band besucht hat. Seit 2013 schreibt Ben Hartmann zusammen mit Johannes Aue Songs über den Zerfall, den Rausch und den Kater, über die Grauzonen und über die Gesellschaft. Sie halten in ihrer Art der Stadt den Spiegel vor die Augen. Wir hören zustimmend zu.

‚Schuldig‘ ist das dritte Album der Band und das erste auf ihrem eigenen Label ‚Zuckerplatte‘. Milliarden haben sich auf der Platte nicht neu erfunden, aber sie haben allerhand an Ballast abgeworfen, um dafür Neues entdecken zu können. Um das Album zu verstehen und zu fühlen, muss man nicht Nietzsche oder andere Werke großer Philosophen gelesen haben, versichert uns die Band. Es reicht, dass man einfach mal vor die Tür geht und durch die Innenstadt schlendert.

‚Schuldig‘ ist ein sentimentaler Blick auf die vergangenen fetten Jahre und ein ernüchternder Blick ins Hier und Jetzt. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Kontraste zwischen Gestern und Heute in keiner anderen Stadt so extrem zu erkennen sind, wie in Berlin.