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Sam Himself – Power Ballads

Es liegen schwierige 2 Jahre hinter uns allen. Jeder wurde von heute auf morgen aus dem Alltag gerissen. Jeder ist anders umgegangen mit der neuen Situation. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie das Frühjahr 2020 alles änderte. In dieser Zeit hab ich den Musiker Sam Himself endgültig für mich entdeckt. Songs wie ‚Slow Drugs‘ haben mir diese komische Zeit versüßt und musikalisch untermalt.

Auch Sam Himself hat das beste aus dem Lockdown rausgeholt, denn auch ihn hat der Lockdown völlig überrascht. Von Jetzt auf Gleich durfte Sam nicht mehr in seine Wahlheimat den USA einreisen, also machte er es sich zwangsläufig in Basel gemütlich. Die Stille und die Ruhe machte er sich zu Nutze und schrieb an neuen Songs. Diese erscheinen nun auf seinem brandneuen Album ‚Power Ballads‘. Die Platte und die Songs spiegeln die ganze Einsamkeit wider, in der sich Sam befand. Es ist eine Reise in das Seelenleben eines rastlosen Künstlers. Sam nimmt uns mit an Orte aus seiner Vergangenheit, es geht in die Wüste nach Bolivien und nach La Paz.

Vor einigen Jahren war ich dort auf einem Roadtrip, als mir eines Nachts in der Wüste Trinkwasser und Benzin auszugehen drohten. Außerdem hatte ich einen Kater. Aber anhalten und durchschnaufen war irgendwie keine Option, also fuhr ich weiter. Ich glaube, ich war unterwegs an die bolivianische Grenze, jedenfalls weiß ich noch, wie ich das GPS anstarrte und mir einredete, dass das alles schon gut kommen würde, solange ich es bis nach La Paz in Bolivien schaffte. (Ein arger Kater kann mich manchmal melodramatisch stimmen.) Die Stadt La Paz habe ich dann nie erreicht, aber ihr Name wurde zu einer Art Mantra, das ich mir in Leuchtschrift ans Ende meines Tunnels klebte. Alles in allem war die Reise wohl nicht meine entspannteste, doch hätte ich im tiefen Quarantäne-Hüttenkoller des letzten Jahres wohl so einiges dafür gegeben, noch einmal im stickigen Mietwagen durch die peruanische Wüste zu brausen, bis die Sonne aufgeht”, erzählt Sam.

‚Power Ballads‘ hat vieles zu bieten, leise und verträumte Szenen, es geht aber auch manchmal sehr düster zu und der eine oder andere Pop Moment darf auch nicht fehlen. Eine schöne Platte und für Sam eine Retrospektive auf die vergangenen Jahre, mit der ich mich absolut identifizieren kann.