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Les Big Byrd – Iran Iraq IKEA

Zuerst, Leute lasst euch nicht von diesem Artwork blenden, denn das habe ich schon gemacht. Denn als ich die Platte ‚Iran Iraq IKEA‘ das erste Mal in den Händen hielt, hätte ich nie gedacht, dass der Inhalt so ist wie er ist. Als ich also die Schlagwörter Krautrock mit Pop-Sensibilität las, wusste ich, dass ich zumindest einmal reinhören sollte. Auch wusste ich nicht, mit wem ich es hier überhaupt zu tun hab.

LES BIG BYRD wurden 2011 von Jocke Åhlund und Frans Johansson gegründet. Jocke gilt in seiner Heimat Schweden als Produzentenlegende, denn er schrieb schon Songs für Giorgio Moroder und Robyn. Und Frans spielte in den 90ern Bass bei Fireside und ging mit The Soundtracks Of Our Lives auf Tour.

Zusammen mit Keyboarder Martin Ehrencrona und Schlagzeuger Nino Keller veröffentlichten sie damals eine sehr Gitarrenlastige erste EP. Kurz darauf im Jahr 2014 trafen sie The Brian Jonestown Masacre Legende Anton Newcombe und spielten in seinem Berliner Studio ihr Debütalbum ‚They Worshipped Cats‘ ein. Ein Spacerock Album.

Ein Jahr später arbeiteten Les Big Byrd an neuem Material, zusammen mit Peter Kember, ehemals Spacemen 3 und Produzent des MGMT Albums ‚Congratulations‘. Nach einigen Sessions zerstritten sie sich aber. Also wieder von vorne, aber diesmal auf eigene Faust. Vier Jahre später halte ich also das Ergebnis in den Händen. Auch wenn ich mit dem Artwork immer noch hadere.

Man hört der Platte ihre langjährige Erfahrung und die ihrer Protagonisten an. Die Masse an Einflüssen ist enorm. Kraut hier, New Wave da, Synth Pop und Spacerock dürfen auch nicht fehlen. “I still love my krautrock, and space rock, and experimental, improvisational stuff” so Åhlund. “But I also have a strong love for psychedelic sixties pop music, and I love reverb-drenched guitar with a lot of tremolo on it. All of those things make it on to Iran Iraq IKEA, but the lines are blurred – there’s a lot of electronics, and you can’t always tell where each individual sound is coming from. Hopefully it’s suggestive, a little bit uncertain and unpredictable, at least that’s what I wanted.”

Die Platte läuft hier hoch und runter, denn es erinnert mich an meine Jugend in den 90ern, aber sie passt auch richtig gut in die heutige Zeit. Die Band macht mir den Einstieg in die Platte leicht, denn der Opener ‚Geräusche‘ hat dieses Tempo, diese Bassline und vor allem dieses Piano im Refrain, ja sowas darf man. ‚Let Them Talk‘ ist ein Kraut-Inferno zum mit der Zunge schnalzen. ‚I Fucked Up I Was A Child‘ ist ein Ping Pong Duell zwischen Spacerock und Synth Pop.

‚Iran Iraq IKEA‘ ist von Vorne bis Hinten ein Ergebnis 4 Vollblutmusiker, die in ihrem Leben schon viel erlebt haben und sich ein Scheiss scheren, was die Leute da draußen denken. Denn sie haben es verflucht noch mal nicht nötig, weil sie es können. Was man hören kann.

Und zu dem Cover muss ich noch sagen , dass e sich hier um ein Kunstwerk eines Göteborger Malers aus den 60ern handelt. Ich habe nix gesagt und nehme alles zurück.